WERKBRIEF

WANDELN

ist ein passendes Wort in diesen Umbruchzeiten durch die wir wandeln. Es meint gelassen schreiten und verwandeln zugleich. In diesem doppelten Sinne wandle ich, in diesen hellen Tagen des ausklingenden Februars 2021.

Jetzt wächst wieder das Licht aus der Erde und schaut als feinste Blümchen-Membrane der Sonne ins flammende Antlitz, ohne zu blinzeln.

Ich male viel. Unter anderem fasziniert mich eine, durch die Zeit gewandelte, alte verschrumpelte Quitte in ihrer fremdartigen Schönheit.  Das junge Licht des nahen Frühlings schaut sich neugierig dieses schwarze, runde Frucht-Mysterium an und erkundet seine faltenreiche Oberfläche wie eine orakelhafte Schrift. 

Es ist schön ein verborgenes Lächeln in den Falten zu ahnen, das in Vergänglichkeit und Wiederkehr ein Drittes entdeckt: das Bleibende in aller Veränderung.

Werkgruppe Natur-Ikonen. (Ausschnitt) Aquarell und Ölfarbe auf grundierte Jute. 30 x 30 cm. 2.2021