Das Atelier ist ein Labor mit Garten

In der Atelierarbeit wird, im Zusammenwirken von emotionaler und rationaler Intelligenz, individuell erkundet und erforscht, was kollektive und universelle Dimension hat, und doch nur in subjektiver Gestalt erscheint.
Ohne Inspiration, die nicht machbar ist, entsteht nichts was das Atelier verlässt.

Das Atelier ist in der Regel kein ästhetisch perfekt kalkulierter Raum. Es ist eher einem Garten oder Labor vergleichbar in dem die Natur des künstlerischen Prozesses, mit seinem Verwerfen und Gelingen, spürbar wird.

Eine Filmleinwand bleibt weiß, was auch immer auf sie projiziert wird, nichts haftet und verbindet sich damit. Anders die Leinwand des Malers. Sie vibriert voller Möglichkeiten, sie saugt mögliche Bilder an wie ein Magnet Eisenspäne. Sie will berührt werden.
Die Bilder wollen sich manifestieren. Die virtuelle in-Form-ation will zur sinnlichen Form werden und sich als Bild verkörpern.

Bei der konkreten Reise in die Verwirklichung projiziert sich ein Strom von unsichtbaren Entwürfen auf den leeren Grund, und führt in noch unerschlossene Gebiete.
Das Unvorhersehbare, Unerwartbare bestimmt, auf der Basis des Vertrauten, die Ausrichtung.

Alle nicht ausgeführten Entwürfe reichern den Grund an aus dem sich das Bild-Werk schließlich ins Sichtbare entwickelt.

Die Inkubationszeit kann – und darf – Jahre dauern.