Wahrnehmungsgebet

… es ist ja nicht einfach so, dass du dich hinsetzt und was abmalst. Du musst zuvor ein Feld aufbauen. Ein Klima der Konzentration, einen Dialograum den niemand sehen kann. Er realisiert sich in dir wie ein Tempelraum in dem du malend und zeichnend dein Wahrnehmungsgebet verrichtest. Dann stellt sich unmittelbar und regelmäßig die Gewissheit ein, dass es nicht primär um das Bild als Produkt geht, auch wenn alle Handlungen auf dieses Ziel ausgerichtet sind, sondern um das Malen selbst – als einem Übersetzungs- und Transformations-Prozess – vom selbstverständlich Gewohnten ins bewusste Erkennen und Erleben des Wunderbaren, das sich auch in einer vertrockneten Tulpe verbirgt.