Kunst als GRUNDLAGEN FORSCHUNG. Im Atelier. 7. Woche 2023

Lange vor seinem Nobelpreis habe ich mich für Anton Zeilinger und seine Forschungen als Quantenphysiker interessiert. Auch seine sympathische Person, in der sich Wissenschaft, Humor und Vision vereinen, erfreut und inspiriert. Zwar begreife ich fachlich nur wenig von seiner Arbeit, was ich jedoch verstehe ist, dass er Wirklichkeit als etwas Offenes, noch nicht endgültig Begreifbares erkennt und erforscht.

In seiner Nobelpreisrede an der Universität Wien betonte er, wie wichtig ihm Grundlagenforschung ist. Das findet in mir Resonanz und veranlasst mich zu diesem Text. Wenn ich meine Arbeit reflektiere, dann gleicht das Atelier einem Forschungslabor. Denn ich erlebe Kunst als Seins- und Sinnforschung. Als Künstler bin ich Rohstoff, Forschungsobjekt und Forscher zugleich. 

Das Interesse und die Verwunderung über das was ist, wie es ist, und dass es überhaupt ist, liefert den motivierenden Treibstoff. Die Forschungsfragen lauten: „Was wird aus dem schöpferischen Potenzial des Menschen, was sind seine evolutionären Möglichkeiten, wie können sie entwickelt werden? … und … wie kann diese sprachlos machende Wirklichkeit zur Sprache gebracht werden – bildnerisch und gedanklich?“

Momentan erkunde ich, wie sich der Geist der Zeit und der Geist der Tiefe begegnen. Wie sich die exponentielle Beschleunigung maschineller Möglichkeiten mit dem ruhigen Rhythmus lebendiger Wesen, der auch den kosmischen Zyklen entspricht, verbinden. 

Hat Anton Zeilinger eine Antwort? … mir scheint … seine Person ist eine.