Im Atelier. 2. Woche im Jahr 2023. Tastende Erkundungen

Sonntag 15. Januar 2023, zweite Woche im Atelier

Tastende Erkundungen

Drei Quitten vom selben Baum, im Nov. 2022 gepflückt.

Im alten Jahr habe ich die Atelierwand mit einer großen, leeren Leinwand bespannt … gespannt was da entstehen würde. Nachdem sie eine Weile einladend leer blieb, nutzte ich sie als Pinnwand, als Board, und platzierte Werkproben, Farbstudien, und bereits vorhandene Bilder darauf. 

Mir gefiel die Wirkung des Leinwanduntergrundes auf diese Arbeiten. Es ergab eine lockere, kreativ-spielerisch-anregende Zusammenstellung, einen Dialog aus Bildervorhaben, Ideen und Materialproben. „Osiris“ nenne ich solche Phasen des tastenden Erkundens. Bereits vorhandene Ausdrucksformen werden dabei reaktiviert und unbekannte ausprobiert. 

Dabei beschäftigt mich ein Thema, das sich in der Zusammenarbeit mit dem Institut für Führungskunst CommUnio und der Psychotherapeutischen Praxisgemeinschaft Meesenring in Lübeck  ergab, die mich fragten, ob ich sie auf dem Seminar in der Uckermark im Schlüsshof an Pfingsten „Der Geist dieser Zeit“ und „der Geist der Tiefe“ visuell begleiten könne. (CommUnio Pfingstwerkstatt Uckermark 2023). Dieses anregende Motto korrespondiert mit meinem künstlerischen Anliegen. 

Spurensuche. Geist der Tiefe. Ölfarbe und Blattgold auf Leinwand. 2023

So folgte ich der Spur, die mich bisher durch Symmetrie, geometrische Logik, starke Farben, Gold und Poesie führte. Woraus auch schon wieder einige der für mich so erfreulichen „Kinderspiele für alte Meister“ entstanden. (Ich habe diese Bilder im Verdacht, dass sie unbewusst ernste Ölbilder favorisieren, damit sie, wie nebenbei, entstehen können.)

Werkgruppe: Kinderspiel für Alte Meister. Ölfarbe auf Leinwand. Je 10×15 cm. 2023
Spurensuche. Geist der Tiefe. Ölfarbe und Blattgold auf Leinwand. 2023

Schritt für Schritt entwickelt sich ein mandalaartiger Entwurf. Jetzt ist diese Phase fast abgeschlossen. Es geht nun um eine Konsolidierung, einer Zusammenfassung auf einer komplexeren Ebene. Trägt der Entwurf die lange Reise durch ein großformatiges Bild, oder will es eher im offenen Prozessstadium bleiben? Mal sehen. Ich muss das gelassen abwarten was der Geist der Tiefe meint, und was er möchte, dass ich in der Zeit verwirkliche.

Parallel arbeite ich weiter an dem Buch (derzeitiger Arbeitstitel) „Die Entdeckung des Selbstverständlichen“, und den KUNST KLOSTER art reseach Seminarthemen bei denen das Herz in Zentrum stehen wird. 

Anmerkung: Ja ich weiß, die Weltsituation ist katastrophal. Doch das muss ich mir nicht zum Vorbild nehmen für das was im Atelier geschieht.