Die neue rhythmisch-farbige Säule in Abtsgmünd

Kochertalmetropole Abtsgmünd

Vom 21.-24. Mai 2024 gestaltete ich eine zweite Säule in der Abtsgmünder Gemeindehalle (Kochertalmetropole).
Die erste bemalte ich vor 30 Jahren im Lichthof-Bereich des Eingangs mit Naturobjekten die sich – von unten, der Erde, nach oben, zum Licht – spiralförmig aufreihen.
Es waren Lackschichten abgeplatzt. Vielleicht durch die starken Temperaturschwankungen, jedenfalls nicht durch willkürliche Zerstörung, was ein gutes Zeichen ist.
Die Gemeinde beauftragte die Restauratorin Martina Fischer damit die abgeplatzten Stellen auszugleichen und zu festigen. Was sie mit Sorgfalt und Feingefühl optimal gemacht hat. Den künstlerischen Teil restauriert ich gerne selbst.

Restauration der „Natursäule“
Die „Natur-Säule“. Zwischen Himmel und Erde eröffnet sie einen Zwischen-Raum

Wahrend dieser Restaurationsarbeit fiel mir auf, dass eine weitere, noch ungestaltete Säule in einem toten Winkel der Eingangshalle in einer Reihe mit farbigen Säulen steht, die durch eine Glastür in der Turnhalle zu sehen sind.
Könnte diese fade Stelle im Raum nicht aktiviert werden? Ich hatte die Idee diese visuell „tote Säule“ mit den Grundfarben, mit der die Säulen in der Turnhalle bemalt sind, rhythmisch zu gestalten. Das schlug ich Armin Kiemel, dem kunstaffienen Bürgermeister von Abtsgmünd vor. Mit einer so bemalten Säule könnte der Zusammenhang zwischen der Eingangshalle und der Turnhalle auch visuell hergestellt werden und es gäbe ein Ganzes. Er sagte zu.

Entwurf, mit i-pad gezeichnet

Werkbericht
Beginn: Dienstag 21.5.24
Vorbereitung: 

  • Säule mit Leinwand ummanteln.
  • Boden abdecken.
  • Farben vorbereiten.
  • Test mit Walzen und Pinsel.
  • Mit Rot begonnen, dann Blau, dann Gelb.
  • Pinsel für kleinere Strukturen verwendet.
  • Nach Oben verdichten.
  • Einsicht: Die Farbe Blau wirkt zu dunkel. Sie taugt für Zeichnung, nicht für die Fläche. Ich besorge Weiß. 

Mittwoch 22.5.24

work in progress
Ergebnis der Probe prüfen
  • Die Malerei, den Rhythmus finde ich gelungen. Auch dass es sich nach Oben verdichtet ist gut. Doch insgesamt sind mir die Farben zu „laut“. Sie treten in Konkurrenz zur Natur-Säule, sollten diese aber ergänzen.
  • Frau Pertschky Kulturamt war da. Sie wird einen kleinen Artikel darüber schreiben.
  • Bemalte Leinwand von der Säule genommen. An die Wand gehängt. Für sich finde ich sie ok.
  • Säule gereinigt und weiß mit Gesso-Grundierweiß gestrichen.
  • Säule spiralförmig – gegenläufig zur Natursäule – mit Klebestreifen vorbereiten, dann mit blauen und roten Farb-Punkten die Linien fixieren. Abschluss für heute: 17.30 Uhr
  • Ich sitze draußen auf der Bank, schaue den Schwalben zu und lasse mich inspirieren. Genau: Ihre Flugbahn sollten sich auch auf der Säule ereignen.
Vorbereitung für die Realisation

Donnerstag. 23.5.2024
Realisation (Vollmond). 

Beginn Malmarathon: 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr.

7 Stunden konzentriert gemalt. 
Die Natursäule mit der realistischen Malweise ist von Unten noch oben, von der Erde zum Licht, in einer rechtsdrehenden Spirale gemalt. Die rhythmisch-farbig-abstrakte Säule ist gegenläufig, in einer linksdrehenden Spirale, von oben nach unten gemalt.
Beide Aspekte, das natürlich Sichtbare und die abstrakt scheinende, unsichtbare Energie sind ergänzende Pole in meinem Werk.
Es freut mich, dass dies sich nun in meiner Heimatgemeinde mit tragenden Säulen verbindet.

Freitag 24.Mail 2024

Der Zusammenklang mit den Säulen in der Turnhalle, wo Bewegung und Spiel stattfinden, „funktioniert, und ist jetzt ebenso gegeben wie das Zusammenwirken mit dem im Raum bereits vorhanden Kunstwerken. Speziell auch mit meiner „Natur-Säule“. 

Fotos: Ulla Röber und Alfred Bast