Liebe Freundinnen und Freunde, Interessierte von Kunst, Wahrnehmung und Bewusstsein,
die siebzehn Tage und Nächte zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar sind wie die Pause zwischen zwei Atemzügen der Erde.
Die Erde atmet das sich schenkende Licht außerirdischer Energiequellen – die wir Sonne und Sterne nennen – ein, und atmet Wachstum aus. Die Früchte davon sind geerntet, und die Samen für das kommende Keimen und Blühen schon bereit. Das ist der zuverlässige Rhythmus der veränderlichen Natur.
In dieser Pause, und besonders in den zwölf „Rau-Nächten“ oder „Heiligen Nächten“, vom 25. Dezember bis 6. Januar, sind die Tore zum Unbewussten weit offen. Die grenzenlosen Weiten des Nahen und die Nähe des Entferntesten kommunizieren spielerischer als sonst miteinander. Wirklichkeit-Wahrscheinlichkeit-Zufall und Möglichkeit tanzen im Dreivierteltakt.
Die innere Navigation hat während dieser Tage und Nächte Zugang zu schöpferischen Quellen, die zu anderer Zeit verhaltener sind. Jedenfalls ist für mich dieser Zeit-Raum, seit 1995, immer wieder Anlass zu Winter-Sonn-Wende-Projekten, auch wenn es, wie in diesem Jahr, nur dieser Brief mit neun Randnotizen ist, mit denen ich herzlich grüße.
Rand-Notizen aus dem KUNST KLOSTER art research – am Ende des Jahres – für´s Kommende.
- BEISICHSEIN – geistesgegenwärtig.
- Alle Wirbel mit Stille mischen.
- In alle Konflikte Frieden einspeisen.
- Frei-Raum schaffen, in dem auch Andere atmen, und sich ihrer Art gemäß entwickeln können.
- Denken – mit Freude abschmecken und dann servieren.
- Misslingen, Zögern, Zaudern, Zweifeln, als Salz und Würze bejahen.
- Die Liebe leben und das Leben lieben – todsicher – unter allen Umständen.
- Am Grundgefühl bauen wie an einem organischen Haus, oder wie an einem beseelten Instrument aus heiligem Gedankenstoff, das von reinen Gefühlen spielend angetrieben wird.
- Zukunft erINNERN.